Regeln müssen eingehalten werden. Schon
Kindergartenkindern wird beigebracht, dass sie sich beim Spielen an
Regeln halten müssen. Damit diese eingehalten werden, beobachten
unparteiische Menschen die Szenerie und greifen bei Bedarf ein.
Deutschlands bekanntestes Spiel, das Fußballspiel,
weißt schon seit Jahren etliche Diskussionen über Regeln und
Schiedsrichter auf. Immer wieder neu werden nach den Spieltagen die
Spielszenen des Wochenendes mit Experten analysiert und ausgewertet.
Besonders beliebt sind Entscheidungen von Schiedsrichtern. Angesichts
der beeindruckenden Statistik des 3. Spieltags dieser Saison,
entbrennt eine neue Welle.
Ich habe einige Szenen gesehen, auch die, die zu den
Platzverweisen und Elfmetern führten. Ich möchte mich hier über
ein paar Szenen auslassen, da ich denke, dass doch nicht immer die
richtige Entscheidungen getroffen worden sind.
Beginnen möchte ich mit zwei Elfmetersituationen.
Schauen wir zunächst auf das Spiel in Leverkusen gegen Gladbach. Ein
Leverkusener Spieler flankt von außen in den Strafraum. Arango
möchte zum Kopfball, kommt aber nicht ran, sodass der Ball über
seinen Kopf fliegt. Er hat beide Hände erhoben. Der dahinterstehende
Leverkusener köpft den Ball an Arangos Hand. Pfiff vom
Schiedsrichter: Elfmeter. Ich finde, dass dies ein Witz ist. Arango
konnte den Ball nicht sehen, da er mit dem Rücken zum Ball stand und
angeköpft worden ist. Aus dieser Fehlentscheidung resultiert das
1:0. Ich will und kann nicht sagen, ob das Spiel anders verlaufen
wäre. Fakt ist, dass solch ein Elfmeter für mich nicht
gerechtfertigt ist. Wenn ein Spieler nichts sieht, kann es auch keine
Absicht sein. Sollte sich diese Regel durchsetzen, werden am Ende
reihenweise Spieler im Strafraum angeschossen, um einen Elfmeter
herauszuholen.
Zweites Spiel, das bayrische Derby zwischen dem 1.
FC Nürnberg und Bayern München. Robben in einem Zweikampf mit einem
Nürnberger, beide kommen zu Fall, Robben schlägt den Ball mit der
Hand weg. Die Rangelei im Strafraum war nicht elfmeterwürdig. Das
absichtliche Handspiel Robbens hätte mit gelb geahndet werden
müssen. Stattdessen gibt es den Elfmeter für den FCB. Alaba
verschießt (ausgleichende Gerechtigkeit?). Trotzdem war auch dieser
Elfer, so meine Meinung, völlig falsch.
Durch solche Entscheidungen werden Spiele
entschieden. Ich finde, die Schiedsrichter sollten da ein besseres
Händchen haben. Natürlich ist es schwer binnen Sekunden eine
Entscheidung zu treffen. Trotzdem muss nicht bei jeder Kleinigkeit
auf den Punkt gezeigt werden. Fußball lebt vom Körperkontakt.
Sofern dieser in einem Rahmen ist, spricht meiner Meinung nach nichts
dagegen, auch mal Szenen laufen zu lassen.
Was eine gute Überleitung zu dem nächsten Punkt
ist. In 9 Spielen gab es 8 Platzverweise. Ein neuer Rekord. Auch hier
finde ich, dass nicht jede Karte eine Karte wert war.
Zunächst ein Blick auf die Partie Hoffenheim gegen
Freiburg. Salihovic verwandelt den Elfmeter und feiert mit seinen
Kollegen im Strafraum. Ein Freiburger Spieler kommt hinzu und spricht
irgendwelche Worte (hört man ja im TV nicht). Daraufhin schlägt
Salihovic diesem Spieler leicht auf die Wange. Tätlichkeit, rot. Für
mich maßlos übertrieben. Das war mehr ein Tätscheln, als ein
Schlagen. Zudem weiß man nicht, was der Freiburger Spieler gesagt
hat. Es ist durchaus vorstellbar, dass dies in Richtung Provokation
ging. Wenn solche Dinge mit rot bestraft werden, werden noch mehr
Leute vom Platz fliegen.
Ebenso übertrieben die Karte von Ibrahima Traoré
vom VfB Stuttgart gegen den FC Augsburg. Wenn überhaupt kann man
diesen Zweikampf mit gelb bestrafen, da der Ball schon weg war. Doch
in keinster Weise ist eine rote Karte gerechtfertigt.
In beiden Fällen wurden, meiner Meinung nach, die
Spielverläufe maßgeblich zu Lasten der Mannschaften verändert.
Allein die Tatsache, dass Freiburg und Schalke mit 9 Spielern zu Ende
spielen mussten zeigt, dass die Schiedsrichter mit Platzverweisen um
sich werfen. Es kann doch nicht Sinn und Zweck sein, dass ein Spiel
mit 8:9 Spielern ausgeht. Natürlich sollen Fouls geahndet werden.
Schlimme Fouls oder wiederholte Fouls auch mit Platzverweisen. Aber
nicht bei jedem bösen Blick eine Karte ziehen. Der Spielfluss wird
ständig unterbunden, Vereine geraten in Nachteile. Ich als Fan rege
mich da furchtbar drüber auf. Vor allem, weil bei einer roten Karte,
ganz gleich ob gerechtfertigt oder nicht, der Spieler mindestens ein
Spiel gesperrt ist.
Ebenso fraglich halte ich die Doppelbestrafung, also
rot und Elfmeter, wie bei Benedikt Höwedes (Schalke). Klar, er ist
letzter Mann und kommt zu spät. Dann sollte man aber entscheiden, ob
man den Spieler verwarnt und das Spiel in einer anderen Form
weiterlaufen lässt, oder einen Strafstoß ausspricht. Dadurch
gewinnt die gegnerische Mannschaft gleich einen doppelten Vorteil.
Ich persönlich muss sagen, dass ich von der
Schiedsrichterleistung an diesem Spieltag nicht immer überzeugt war.
Sicherlich ist der Job kein einfacher. Trotzdem sollte im Sinne des
Wettbewerbes entschieden werden. Wenn man Salihovic rot zeigt und er
vorher provoziert worden ist, dann sollte auch der Provokateuer mit
rot fliegen. So lässt man Tür und Tor offen für Beleidigungen.
Zum Thema Videobeweis möchte ich mich vorerst nicht
äußern. Doch ich denke, dass da auf jeden Fall noch ein Statement
kommen wird. Ich hoffe einfach, dass der nächste Spieltag weniger
rotlastig ist.
Anmerkung in eigener Sache
Ich habe mich in diesem Artikel auf die Spiele
Hoffenheim-Freiburg, Leverkusen-Gladbach, Bayern-Nürnberg und
Augsburg-Stuttgart beschränkt, weil ich diese Spiele auch live
gesehen habe, respektive große Teile davon. Ebenso habe ich das Foul
von Höwedes gesehen. Daher möchte ich nicht auf die anderen Fouls
eingehen, da ich mir hierüber kein Urteil erlauben kann, da ich die
Szenen nicht gesehen habe.
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