Cristiano Ronaldo,
Lionel Messi, Wayne Rooney, Robin van Persie, Bastian Schweinsteiger.
Man könnte die Liste noch vielfach erweitern. Doch jedem Sport- bzw.
Fußballfan sind diese Namen ein Begriff. Diese Fußballer haben
gemeinsam, dass sie für ihre Länder (sofern alles verletzungsfrei
abläuft) an der Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien auflaufen
werden. Ein Turnier mit der zweiten Garde? Unvorstellbar.
Doch
was beim Fußball so unvorstellbar klingt, ist beim Eishockey
mittlerweile Realität geworden. Vor allem, wenn es um die
Großereignisse geht, wie den Olympischen Spielen. Denn die Besitzer
der Clubs aus der NHL sehen es ungern, wenn die eigenen Spieler bei
solchen Turnieren teilnehmen. Dies hat mehrere Gründe. Zum Einen
fällt, wie bei den Olympischen Spielen, für zwei Wochen der
komplette Spielbetrieb aus. Da die Clubs in der NHL
Wirtschaftsunternehmen sind, fehlen für diese zwei Wochen Einnahmen
durch Tickets.
Weiterhin
können Verletzungen auftreten. Dadurch können entsprechende Spieler
für einen gewissen Zeitraum nicht an Spielen teilnehmen. Besonders
heftig trifft es Clubs, bei denen Publikumsmagneten auszufallen
drohen. Ebenso sind die Versicherungskosten für die Abstellung sehr
hoch, da es hier um hochbezahlte Profisportler handelt.
Für
die Olympischen Spiele in Sotchi konnte die Spielervereinigung und
die Vereinigung der Clubbesitzer eine Vereinbarung treffen, wonach
die Spieler für ihre Länder bei den Olympischen Spielen an den
Start gehen dürfen. Doch nicht immer kam diese Einigung auch zu
Stande. Nicht selten haben Länder, wie die USA, Collegemannschaften
nominiert, die dann im Turnier keine Chance hatten. Klar können auch
Wunder entstehen, wie das „Miracle on Ice“ bei den Olympischen
Spielen 1980 in Lake Placid, als eine dieser Collegemannschaften für
die Staaten überraschend und sensationell die Goldmedaille gewinnen
konnte. Doch in der Regel haben solche Mannschaften keine Chance.
Leidtragende
sind hierbei drei Parteien. Der Zuschauer, der gerne die Topstars bei
einem Turnier erleben möchte, sieht nur wenig bekannte Gesichter.
Anstatt einem Spektakel, gibt es nur durchschnittliches Eishockey zu
sehen. Dies bedingt gleichzeitig die zweite Partei in Form des
Veranstalters. Mit Publikumslieblingen und Superstars lässt es sich
wesentlich einfacher die Karten an den Mann zu bringen. In Russland
gab es Karten für 90 Euro und aufwärts. Da winkt ein lukratives
Geschäft.
Doch
hierbei dürfen auch nicht die Spieler als dritte Partei vergessen
werden. Es gibt kaum etwas Größeres, als für das eigene Land bei
Olympischen Spielen auflaufen zu dürfen. Olympiasieger Sidney Crosby
(Kanada) hat direkt nach dem zweiten Triumph in Folge einen Gruß an
die Clubeigener geschickt, dass es doch bitte in vier Jahren wieder
genau so sein sollte.
Wer
das Turnier verfolgt hat, hat festgestellt, dass zahlreiche Länder
hochkarätig besetzt waren. USA, Kanada, Russland, Finnland,
Schweden. Sogar Tschechien hatte mit Jaromir Jagr ein bekanntes
Gesicht in den Reihen. Sicherlich waren Kanada und vor allem Russland
die Favoriten auf den Turniersieg. Trotzdem war die Spitze sehr dicht
bei einander. Es konnte jeder jeden schlagen. Und genau das macht es
doch auch für den Zuschauer spannend.
Daher
hoffe ich und wünsche mir, dass für die Spiele 2018 eine ähnliche
Einigung erzielt werden kann. Wobei der Schritt noch weiter gehen
muss. Es muss dauerhaft eine Einigung erzielt werden, dass Spieler,
die in der Nordamerikanischen Profiliga unter Vertrag stehen, die
Chance bekommen, für ihre Nation bei einem Olympischen Turnier aufs
Eis gehen zu dürfen. Auch wenn es diesen wirtschaftlichen Faktor
gibt, sollte man trotzdem den Kernpunkt nicht außer Acht lassen. Es
geht hier um Menschen, die etwas ganz Besonderes erleben. Entweder
als Zuschauer, oder als Spieler. Und es hat gezeigt, dass es sich
auszahlt, diese Spieler abzustellen. Es war ein wirklich tolles
Turnier in Sotchi. Es hat Spaß gemacht die Spiele zu schauen und
mitzufiebern. Immerhin waren es nur zwei Wochen. In den nächsten
Tagen geht der reguläre Spielbetrieb wieder los. Und angesichts des
Hickhacks, den es letztes Jahr beim Lockout gab, dürften diese zwei
Wochen wohl weniger problematisch bei der Spieltagsplanung sein.
Insbesondere, wenn man sich im Vorfeld damit auseinander setzt. Daher
hoffe ich, dass es auch in vier Jahren wieder solch ein hochkarätig
besetztes Turnier geben wird, mit den Gesichtern der Spieler aus der
NHL.
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