Mittwoch, 2. Juli 2014

WM 2014: Spieltag vom 1. Juli (Achtelfinale)

Die letzten beiden Partien in der Achtelfinalrunde standen an. Und auch an diesem Spieltag sollte sich zeigen, wie spannend die KO-Phase sein kann.

Achtelfinale 7: Argentinien - Schweiz 1:0 n.V.
Die Argentinier zu Beginn die spielbestimmende Mannschaft. Mit fast 70% Ballbesitz hatten sie die Eidgenossen im Griff, fanden aber trotzdem keinen Weg durch die Abwehrreihen. Nach und nach gingen die Spieler mehr Risiken ein, sodass auch die Schweizer Strafraumszenen hatten. Trotzdem blieben die Südamerikaner die tongebende Mannschaft, die keine Idee hatte, die Schweizer zu überwinden. Und wenn, dann war wieder einmal Benaglio zur Stelle.
In der zweiten Hälfte hörte dann das Taktieren auf. Die Strafraumszenen selbst nahmen allerdings kaum zu. So endete auch diese Hälfte torlos.
Es folgte erneut eine Partie, die in der Verlängerung entschieden werden sollte. Vor allem Benaglio mauerte sich mehr und mehr zum Spieler des Spiels, entschärfte ein Schuss nach dem anderen. Doch Argentinien konnte den Druck nicht dauerhaft oben halten. Beide Mannschaften waren schon fast mit den Gedanken beim Elfmeter Schießen, als di Maria nach Vorlage von Messi zwei Minuten vor dem regulären Ende einnetzte. Die Eidgenossen in Folge dessen warfen noch einmal alles nach vorne. Dzemailis hatte Pech, dass sein Ball nur knapp am Pfosten vorbei ging. Am Ende scheiterte Shaqirir mit einem Freistoß.
Argentinien glücklich weiter. Die Eidgenossen waren durchaus an der Sensation dran. Am Ende haben sich dann, wie bei Argentinien in diesem Turnier üblich, die Individualisten durchgesetzt. Souverän war diese Leistung aber nicht.


Achtelfinale 8: Belgien - USA 2:1
Die Partie begann recht furios. Bereits in der ersten Minute kam Belgien zu ersten Chance, die Torhüter Howard gerade so entschäften konnte. Und das Team von Marc Wilmots setzte gleich nach. Der zweite Angriff folgte wenige Sekunden später. Doch die US-Boys sortierten sich danach erst einmal und suchte ebenfalls den Weg nach vorne und hatten gegen 20 Minuten auch das Chancenplus. Belgien steckte aber nicht zurück und hätte wenige Minuten danach durch de Bruyne in Führung gehen können. Beide Mannschaften suchten immer wieder den Weg in die Offensive und kamen immer wieder zur Chancen. Es war ein Spiel auf Augenhöhe, bei dem lediglich die Effektivität im Abschluss fehlte. So ging es mit einem torlosen Remis in die Halbzeit.
In der zweiten Hälfte erwischten die Belgier den besseren Beginn. Nach 10 Minuten war es erneut eine gute Chance für die Europäer, die aber erneut nicht verwertet werden konnte. Keine drei Minuten später hatten die Belgier eine Chance, die aber an die Latte ging. Die Europäer erhöhten das Tempo und drängten regelrecht auf die Führung. Doch der stand bisher immer Torhüter Howard im Weg. Aber fast im Gegenzug hatten die Jungs von Klinsi die Möglichkeit selbst in Führung gehen zu können. Die Partei nach über 60 Minuten nicht nur auf Augenhöhe, sondern auch mehr oder weniger ausgeglichen. Man merkte, dass beide Mannschaften hier die Partie nach 90 Minuten beenden wollten und nicht die Verlängerung anstrebten. Immer wieder kam es zu hochklassigen Chancen, die aber allesamt den Weg ins Tor nicht fanden. Vor allem Belgien hatte gegen Ende die besseren Chancen, fanden aber in Howard ihren Meister. Da der Lucky Punch ausblieb, ging auch dieses Spiel in die Verlängerung.
Kaum waren 120 Sekunden gespielt, netzte de Bruyne auch schon zum 1:0 für Belgien ein. Allerdings antworteten die US-Boys eher verhalten. Stattdessen setzte Belgien immer wieder Nadelstiche. Folglich war auch das zweite Tor nur eine Frage der Zeit. Kurz vor Abpfiff der ersten Hälfte netzte Lukaku ein, dessen Einwechslung sich mit der Vorlage beim 1:0 und dem selbst erzielten 2:0, schon gelohnt hatte.
Allerdings hat sich die USA noch nicht abgeschrieben. Der eingewechselte Julien Green vom FC Bayern München erzielten nach weniger als zwei Minuten den Ausgleichstreffer. Die machen wiederum so weiter, wie sie begonnen haben. Wenige Spielzüge später hatte Jones den Ausgleich auf dem Fuß. Die USA war nun offensiv ausgerichtet und bot den Belgiern Kontermöglichkeiten. Trotzdem waren die Amerikaner dem Ausgleich sehr nahe, als Dempsey ihn schon auf dem Fuß hatte, die Chance aber nicht nutzen konnte. Auch wenn der Ausgleich nach der Verlängerung verdient gewesen wäre, wollte er einfach nicht fallen. Somit scheiden die Jungs von Jürgen Klinsmann ein wenig unglücklich aus.
Am Ende konnte Belgien mehr aus den Chancen machen und zieht ins Viertelfinale ein. Durchaus verdient, wenngleich man sagen muss, dass es beide Mannschaften verdient gehabt hätten.
Nun geht es für die Belgier also gegen Argentinien. Im Viertelfinale sind sie sicherlich nicht chancenlos. Da kann die Überraschung gewinnen. Vor allem das Zusammenspiel zwischen de Bruyne und Lukaku konnte doch überzeugen. Dazu kommt eine unglaubliche physische Präsenz, sowie eine Leidenschaft, die solche Ergebnisse erzwingen können.
Die USA hingegen können sich auch als kleiner Gewinner sehen. Klinsmann baut da wirklich etwas Tolles auf. Das zeigt auch, wie das Land hinter dieser Mannschaft steht. Sein Ziel, die Mannschaft irgendwann ins Halbfinale zu führen, ist nicht ganz unrealistisch.

Damit wären die Achtelfinalbegegnungen beendet. Es war zu sehen, dass die Mannschaften doch nahe beieinander liegen und es kein Kanonenfutter gab. Ebenso, dass nur zwei Spiele nach der regulären Spielzeit beendet wurden. Im Viertelfinale erwarten uns spannende Partien, bei denen es bestimmt noch zur einen oder anderen Überraschung kommen wird.

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