Ein Mal im Rampenlicht stehen. Davon träumt so manch einer. Vor allem, bei einer Weltmeisterschaft. Manchen gelingt das auch. Allerdings weniger durch sportliche Leistungen, als viel mehr durch nackte Tatsachen. Die Rede ist von Flitzern.
Wir erinnern uns noch alle an das Vorrundenspiel dieser WM zwischen Deutschland und den USA. Plötzlich ist das Spiel unterbrochen. Niemand weiß aber warum. Kein verletzter Spieler war zu sehen, keine Diskussion mit einem Trainer. Bis der Moderator den Zuschauer aufklärt und einen Flitzer ankündigt. Dieser bekommt der Zuschauer aber nicht zu sehen. Und nun sind die Diskussionen groß: Darf die FIFA so zensieren oder nicht?
Andreas Rettich, Geschäftsführer der DFL, sprach sich in "Bild am Sonntag" gegen diese Zensur aus. Spielentscheidende Szenen müssen gezeigt werden. Die Frage ist nun, ob dies wirklich eine spielentscheidende oder wichtige Szene war.
Immer wieder versuchen Menschen den Platz zu stürmen, um ihren Idolen ganz nah zu sein. Ganz gleich, ob bei Länderspielen oder in der Bundesliga. Ganz gleich, ob betrunkene Flitzer oder welche, die Wetten verloren haben. Trotzdem gibt es sie. Und in den vielen Fällen gelangen sie nicht nur in die TV-Bilder, sondern auch in die anderen Medien. Doch das ist genau das, was diese Menschen wollen: Aufmerksamkeit. Sie wollen jetzt, in diesem Moment, von der Linse gefilmt und gezeigt werden. Ganz egal, ob mit Vereinsfahne oder nackt.
Wie weit darf man ihnen also diese Aufmerksamkeit geben? Ich habe mich nicht daran gestört, dass dieser Flitzer im USA-Spiel nicht gezeigt wurde. Im Gegenteil: Wenn Flitzer immer wieder gezeigt werden, ruft das immer mehr Nachahmer auf den Plan. Sicherlich muss man dann auch über Sicherheitslücken im Stadion sprechen. Trotzdem gibt es dann immer welche, die auch von diesen fünf Sekunden Ruhm etwas abhaben wollen. Mit der Ausstrahlung solcher Bilder unterstützt man genau diesen Plan, der sich mit der "Zensur" eben verhindern lässt. Ich brauche diese Flitzer nicht. Sie haben aus meiner Sicht nichts mit dem Spielgeschehen zu tun. In meinen Augen stören sie nur den Fußball. Verletzungspausen, Trinkpausen und dergleichen sind völlig legitim. Aber Unterbrechungen, weil irgendein "Trottel" Aufmerksamkeit möchte, geht mir zu weit. Es soll um den Fußball gehen und nicht um Menschen, die Wetten verloren haben. Auch wenn es Flitzer gibt, die eine gewisse Art von Humor an den Tag legen, brauche ich diese Bilder nicht. Daher sehe ich dieses Eingreifen der FIFA nicht als Zensur, sondern als Verhinderung der Intention des Flitzers. Und dies kann ich ohne Probleme legitimieren und gut heißen. Denn der Flitzer schießt mir nicht das entscheidende Tor. Am Ende sorgt er dafür, dass auf Grund der Unterbrechung so lange nachgespielt wird, dass meine Mannschaft am Ende noch verliert. Daher finde ich es gut, wenn diese Absichten nicht weiter unterstützt werden. Es gibt andere Wege, um auf sich aufmerksam zu machen.
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