Mittwoch, 25. Juni 2014

WM 2014: Spieltag vom 25. Juni

Und die nächsten Teams wollen ihr Ticket für die nächste Runde buchen. Zuerst tritt die Gruppe F um Argentinien an, ehe die Gruppe E mit Frankreich ins Geschehen eingreift.

Gruppe F: Bosnien Herzegowina - Iran 3:1
Der Iran musste das Spiel gewinnen und gleichzeitig auf eine Niederlage Nigerias hoffen, um doch noch das Achtelfinale erreichen zu können. Dem stand allerdings eine bosnische Mannschaft im Weg, die endlich ihrer Rolle gerecht wurde, die auch gleich auf die Führung drängten. Allerdings zog sich der Iran kompakt zurück. Bosnien hatte nicht die nötigen Ideen, um den Abwehrriegel zu knacken und so entstand ein Leerlauf in der Partie. Somit war Bosnien auf Einzelaktionen, wie von Edin Dzeko, angewiesen. Der Iran wiederum wollte etwas dagegensetzen. Fehlende Ideen und Kreativität verhinderten dies allerdings. So konnte Bosnien kurz vor dem Halbzeitpfiff eine Chance nutzen und ging mit 1:0 durch Dzeko in Führung.
Die zweite Hälfte begann, wie die erste endete. Iran hatte keine Ideen, um Bosnien gefährlich werden zu können. Auch frische Spieler änderten daran nicht viel. Die Europäer hingegen erhöhten ihre Führung nach fast einer Stunde Spielzeit. Damit war auch den Iranern klar, dass das Thema Achtelfinale erledigt ist. Auch der Anschlusstreffer änderte nicht viel, da Bosnien kurz darauf den 3:1 Endstand herstellte.
Bosnien verabschiedet sich mit dem ersten Sieg in der WM-Geschichte vom Turnier. Trotzdem hätte mehr drin sein können und vielleicht auch müssen. Auch beim Iran war nicht immer alles so glanzvoll. In der ersten Partie gegen Nigeria hätte mehr kommen müssen. Beim Spiel gegen Argentinien verhinderte einzig Messi den Punkt, der verdient gewesen wäre. Daher fahren beide Mannschaften nach Hause.

Gruppe F: Nigeria - Argentinien 2:3
Hier ging es nicht nur um das Achtelfinale, sondern auch um den Gruppensieg. Und Argentinien legte gleich los. Dritte Minute, Messi, 1:0. Doch während sich die Südamerikaner noch über den Treffer freuten, startete Nigeria den Gegenangriff und gleich keine 60 Sekunden später bereits wieder aus. Das Team um Messi trat zwar danach souveräner auf, konnten sich aber keine guten Abschlüsse erspielen. Doch es gibt ja noch Messi. Nachspielzeit der ersten Hälfte, Messi, 2:1. Wer sonst, außer Messi? Damit ging es dann auch in die Halbzeit.
Und so furios die erste Hälfte begann, begann auch die zweite. Allerdings in umgekehrter Reihenfolge. 47. Minute, plötzlich Ausgleich für Nigeria. Doch während die Afrikaner noch im Jubel waren, konterte Argentinien drei Minuten später und stellte die erneute Führung her. Damit drängten die Argentinier mehr und mehr auf die Entscheidung, die allerdings nicht fiel. Stattdessen fand Nigeria nach 75 Minuten Spielzeit wieder in die Partie und kreierte einige Chancen. Doch auch die waren ohne Erfolg. Da beide Mannschaften den Ball nicht mehr im Tor unterbringen konnte, endete das Spiel mit einem 3:2 Sieg für Argentinien, die vor Nigeria Gruppensieger wurden.
Am Ende ist es gut einen Messi im Team zu haben. Allerdings ist Argentinien momentan zu sehr von ihrem Superstar abhängig. Wenn Messi trifft, holen sie die Punkte. Was wird sein, wenn der Kapitän einen schlechten Tag erwischt? Für mich hat sich die Mannschaft noch nicht so präsentiert, als könnte sie Weltmeister werden. Sicherlich haben sie das Zeug dazu. Aber die Auftritte waren noch nicht so das, was man erwartet hätte. Vor allem die Offensive um Higuain und Agüero blieb doch bisher recht blass. Einzig Messi und di Maria können im Angriffsspiel überzeugen. Die Frage ist nun, wie sich das Team gegen stärkere Gegner schlägt.
Nigeria ist somit "best of the rest". Eine Niederlage reicht, um das erste Achtelfinale seit 1998 zu buchen. Angesichts der Leistung der beiden anderen Teams geht das auch durchaus in Ordnung. Die Afrikaner haben teilweise ansehnliche Spielzüge und müssen nicht durch eine harte Gangart überzeugen. Allerdings bleibt es fraglich, ob auch das Viertelfinale möglich ist.

Gruppe E: Honduras - Schweiz 0:2
Die Eidgenossen begannen furios. Bereits in der 6. Minute netzte Shqiri vom FC Bayern per Fernschuss in den Winkel ein. Doch damit war das Offensivspiel erst einmal beendet. Die Schweiz zog sich in die Defensive zurück und ließ Honduras kommen. Diese fanden allerdings keinen Weg durch die Abwehrreihen. Wenn die Schweiz mal nach vorne kam, fanden sich meist zahlreiche Fehlpässe im Aufbauspiel wieder, sodass erst gar keine gefährlichen Szenen zu Stande kamen. Honduras fand auch mit dem Verlauf der ersten Hälfte keinen Weg vor das schweizerische Tor. Stattdessen fielen sie immer wieder mit Fouls auf, die hart an der Grenze waren. Bester Mann der Eidgenossen war zweifelsohne Shaqiri. Wenn es gefährlich wurde, dann über ihn. So ist es wenig verwunderlich, dass er auch das 2:0 nach einem Konter markierte. Danach zogen sich die Schweizer erneut zurück und ließen Honduras das Spiel machen. Aber denen fehlte immer noch die Idee und auch das Tempo, um die Verteidigungslinie zu durchbrechen. So endete auch die Halbzeit, in der alles in allem noch nicht all zu viel geschah.
Nach Wiederanpfiff kam aber Honduras erstaunlich stark auf den Platz zurück. Zwar fehlte weiterhin die nötige Konsequenz. Trotzdem kamen erste gefährlichere Torschüsse zu Stande. Die Eidgenossen suchten dagegen nur noch vereinzelt den Weg nach vorne und meist über Konter. Daraus resultierte auch das 3:0, wieder durch Shaqiri, der zu Recht "Man of the Match" war, durch Vorlage Drmic. Damit war das Spiel entschieden. Zwar kam Honduras immer wieder vor das schweizerischer Tor. Doch entweder war die Abwehr im Weg oder Fehlpässe. Oder aber Diego Benaglio, der gegen Ende alles hielt, was auf seinen Kasten flog.
Somit kommt die Schweiz nach diesem verdienten Sieg eine Runde weiter und trifft nun auf Argentinien. Das wird für die Truppe von Ottmar Hitzfeld sicherlich nicht einfach. Argentinien dürfte da die Nase vorne haben. Trotzdem hat die WM gezeigt, dass jeder Zeit Überraschungen möglich sind.

Gruppe E: Ecuador - Frankreich 0:0
Obwohl die Temperaturen mit 27°C recht angenehm waren, begann das Spiel sehr schleppend und verhalten. Frankreich mit Ballbesitz. Ecuador schlug hauptsächlich weite Bälle nach vorne. Glück für Frankreich: Sarko hätte nach einer Tätlichkeit rot sehen müssen, wurde aber nicht verwarnt. Daher dürfte sich die FIFA nach dem Spiel die Szene nochmals vornehmen, um eventuell nachtraglich eine Sperre zu verhängen. Ansonsten war es eine sehr müde Partie. Wenn etwas nach vorne ging, dann auf beiden Seiten über Einzelaktionen. Die gelangen aber nicht. Beide Mannschaften waren nicht nur ideenlos, sondern scheinen sich auch mit dem Ergebnis abgefunden zu haben. Und das, obwohl Ecuador noch die Chance auf das Achtelfinale hätte. So sicherlich nicht. Immer wieder schlugen beide Mannschaften lange Bälle nach vorne, die aber keine Abnehmer fanden. Das ist zu wenig für eine WM. Am Ende waren es 2 "Torschüsse" für Frankreich und einen für Ecuador. Alle drei waren aber zu harmlos. Glück hatte dann auch Ecuador, bei denen ebenfalls ein Spieler hätte mit rot vom Platz gehen müssen. So ging ein relativ schlechtes und ideenloses Spiel in die Halbzeit.
Der erste Aufreger in der zweiten Hälfte folgte schnell. Antonio Valencia foult und fliegt vom Platz. Und da beginnen wieder die Diskussionen. Dem Spielverlauf gemäß wäre gelb ausreichend gewesen. So geht Ecuador in Unterzahl an die Mission "Wunder im Maracana" an. Es folgte ein Zug nach vorne, meist aber über Einzelaktionen. Frankreich begann aber mehr und mehr das Spiel an sich zu ziehen und belagerte förmlich das Tor der Südamerikanier. Diesen fehlte weiterhin das Konzept, um Frankreich schlagen zu können. Erst in den letzten 10 Minuten wurde die Partie spannend, als sich ein Schlagabtausch entwickelte. Beide Mannschaften hatten Chancen die Führung zu erzielen, nutzten sie aber nicht. Somit ging das Spiel dann auch 0:0 aus.
Von Frankreich, die Gruppenerster wurden, war das aber definitiv zu wenig. Im Achtelfinale gegen Argentinien müssen sie die Leistung aus den ersten beiden Spielen zeigen. Sicherlich galt in diesem Spiel hier auch eine gewisse Schonung einzuhalten. Sollten die Franzosen aber ins Spiel kommen und ihre Leistung zeigen, dürfte das Viertelfinale machbar sein.
Bemerkenswert: Die sonst so "schwachen" europäischen Mannschaften zogen in dieser Gruppe ins Achtelfinale ein. Ecuador ist die erste der südamerikanischen Mannschaften, die die Vorrunde nicht übersteht.

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